Schrittfrequenz vs. Schrittlänge

Grundsätzlich definiert sich der Laufschritt über Druck und Frequenz. Mit Druck ist die Länge des Schrittes gemeint, mit Frequenz das schnelle Umschalten von Stütz- zu Abdruckphase. Mit zunehmender Ermüdung bei gleichbleibender Geschwindigkeit wurde nachgewiesen, dass der Schritt sich eher verkürzt.

Deswegen ist es wichtig beim Endspurt oder Tempoverschärfung in der Schlussphase eine Erhöhung der Schrittfrequenz anzustreben und dadurch die Geschwindigkeit zu erhöhen. Um Erhöhungen von 105-108% auf dem letzten Kilometer zu erreichen, muss die Schrittfrequenz um ca. 110-115% des individuellen Miitelwert der Gesamtstrecke betragen, schon allein um das Laufmuster zu durchbrechen.

Lauftechnik und Leistungsvoraussetzungen

Für die Realisierung hoher und höherer Laufgeschwindigkeiten durch Erhöhung der Schrittfrequenz ist eine gute Bewegungsqualität von entscheidender Bedeutung.

  • kürze Stützzeiten
  • Fußaufsatz nah am Körperschwerpunkt, um den Bremsweg so gering wie möglich zu halten
  • möglichst wenig Knie- und Hüftbeugung beim Fußaufsatz

Die Bewegungsqualität ist oft abhängig von guten Schnellkraftvoraussetzungen. Untersuchungen der Universität Leipzig haben ergeben, dass Läufer mit guten Schnelligkeits- und Schnellkraftvoraussetzungen die Temposteigerung über die Schrittfrequenz realisieren und die Läufer mit Defiziten über die Schrittlänge. Unterschiede gab es auch in den Kraftzeitverläufen, der schnellere Athlet hatte einen eingipfeligen Brems- und Beschleunigungsweg, der langsamere einen zweigipfeligen, mit einem starken Einbruch zwischen Brems- und Beschleunigungsweg. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines ganzjährigen Athletik-Schnelligkeitstraining unter Berücksichtung der Trainingsphasen.

Im Vorwege wäre ein Testing der Schnelligkeitformen sinnvoll!

  • Frequenzschnelligkeit
  • reaktive Schnelligkeit
  • Schnellkraftfähigkeit

Ein Schnellkrafttraining sollte folgende Elemente enthalten:

frequenzorientiertes Lauf ABC

  • Sprungkrafttraining
  • Explosiv-Reaktivkraft
  • Kraft- und Mototik-Übungen
  • Sprinttraining

Nach GA 1 Läufen sind Steigerungsläufe oder Frequenzübungen ratsam, da gerade unter Ermüdung solche Übungen Wettkampfspezifisch sind.